Die Leiche liegt vor mir.
Das Ergebnis meines unüberlegten Handelns und meiner intensiven Wut liegt vor mir.
Die Pistole liegt in meiner Hand.
Das Mittel, mit dem ich jemanden das Leben genommen habe, mit dem ich den Tod rief, liegt in meiner Hand.
Je länger ich den Toten betrachtete, desto klarer wurde mir, was ich gerade angerichtet habe, getan habe, zerstört habe.
Leben.
Der Tod kam. Die schwarze Silhouette, umhüllt in einem dunklen Gewand, die das Gegenteil des Lebens symbolisierte, tauchte meinetwegen auf, und kauerte über dem leblosen Körper des Menschen, den ich von der Welt verbannt habe. Der Tod nahm seine Seele, die letzten Anzeichen von belebter Existenz und verschwand, ohne dabei Empathie gezeigt zu haben.
Ich hatte dabei zugeschaut, wie das Leben seinem Körper entwich.
Ich hatte dabei zugeschaut, wie der Tod die Axt hoch in den Himmel reckte.
Und zuschlug.
Die Haare schienen schlaffer vom Kopf zu fallen, als sonst und sie erstrecken sich über das Fliessen auf dem Boden des Bades. Seine Augen waren offen, glasig und so würden sie nun auch bleiben, bis in alle Ewigkeit. Ich betrachtete seinen eisernen Gesichtsausdruck und ich merke, dass sein blasses Gesicht Farbe verloren hat. Sein Kopf war leblos zur Seite gedreht und ich wusste, dass ich diesen grausamen Anblick des Ergebnisses meiner Taten nie vergessen werde.
Er war vom Tod besessen, ich erkannte keine Regung, kein Atmen, kein Schlucken, kein Blinzeln kein gar nichts. Während ich ihn betrachtete, wurde mir kalt. Seine Seele war weg, doch er war da.
Wie eine Marionette, dessen Schnüre abgeschnitten wurden, und der Puppe ihr Sinn geraubt wurde.
So habe ich diesem jungen Mann alles geraubt.
Durch mein Abfeuern der Waffe.
Durch mein Niederschlagen der Person.
Und dann tat ich es dem Tod gleich und verschwand.
Mit dem Wissen, dass ich jemanden umgebracht habe.
Mit dem Wissen, dass ich die letzte Person bin, die seine Existenz erlebt hat.
Ich hatte das letzte Mal in diese lebendigen Augen geblickt, die sich nun verdunkelten, glasig wirkten und nur noch Tod und Trauer ausstrahlten.
Und das werden sie immer tun.
Bis in alle Ewigkeit.
